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Guek

Toller Bericht über unsere Jugendleiterin in der Zeitung

Anreize und Perspektiven fehlen Von unserem Redaktionsmitglied Sarah Schwellinger Handball: Schwaikheimerin Lissy Häuser (28) hat ihre Bachelorarbeit dem Mangel an Trainerinnen im Leistungssport gewidmet Tessa Bremmer (HSG Bad Wildungen), Heike Ahlgrimm (HSG Bensheim/Auerbach), Katrin Welter (SV Union Halle-Neustadt) und Tanja Logvin (Sport-Union Neckarsulm): Vier von 14 Mannschaften in der Handball-Bundesliga der Frauen haben eine Trainerin. In den ersten zwei Bundesligen der Männer sucht man Frauen vergebens. Warum ist das so? Trauen sich Frauen nicht, die Rolle einzunehmen? Werden ihnen Steine in den Weg gelegt? Liegt es am System? Trainerin mit B-Lizenz für die Superminis, Minis und F-Jugend Lissy Häuser ist diesen Fragen nachgegangen. Die 28-Jährige hat ihre Bachelorarbeit (Sportwissenschaft in Soziologie und Management) diesem Thema gewidmet. „Ich selbst habe gemerkt, wie wenig Frauen eigentlich Trainerinnen sind“, sagt sie. Sie selbst ist Handballerin bei den SF Schwaikheim, trainiert dort die Minis, Superminis und die F-Jugend. Sie hat die Trainer-B-Lizenz gemacht und gemerkt, wie wenig Frauen überhaupt die Ausbildung machen. Und wie klein der Anteil derer ist, die eine Frauenmannschaft trainieren. „Ich habe mich mit Trainerinnen aus dem Frauen- und Männerhandball im Leistungsbereich unterhalten.“ Die seien sofort aufgeschlossen gewesen, was das Thema betrifft. Die Aussage: Innerhalb der Mannschaft gebe es eigentlich keine Probleme, sich als Kopf des Teams durchzusetzen und als solcher wahrgenommen zu werden. „Oft käme die Kritik von außen“, hätten die Trainerinnen berichtet. Das seien Funktionäre, Schiedsrichter oder Spieler anderer Mannschaften, die da dumme Sprüche drücken. „Da wird schnell abgestempelt“, so Häuser. „Scheitert eine Frau, hätte man sie nie einstellen dürfen. Scheitert ein Mann, war es eben Pech.“ Klar wurde Häuser bei ihrer Recherche: Der finanzielle Anreiz fehlt. „Bundesliga-Trainerinnen machen das noch zusätzlich zu ihrer 40-Stunden-Arbeitswoche.“ Arbeit, Familie, Training plus Spiele in ganz Deutschland. Allein vom Job in der Frauen-Bundesliga leben? Schwierig. Weiter fehle die Perspektive. „Trainer fangen im Frauen-Handball an und wechseln dann später zu den Männern.“ Für Frauen derzeit quasi undenkbar. „Es fehlen Vorbilder“, sagt Häuser. Sie selbst hat als Betreuerin angefangen, trainiert seit gut 15 Jahren verschiedene Mannschaften im Schwaikheimer Handball. „Mir macht es Spaß, etwas weiterzugeben.“ Aber sie bemerkte auch: In Lehrgängen geht es zuallererst um den Männer-Handball. Und das ist ein anderer Sport.“ Vieles, was gelehrt werde, sei im Frauen-Handball gar nicht umsetzbar. Und dann sei ihr noch etwas aufgefallen: Frauen ducken sich oft weg. „Wird im Lehrgang gefragt, wer die Übung machen kann, überlassen Frauen gerne den Männern das Feld.“ Ein bisschen mehr Mut und etwas mehr Ego. „Frauen hinterfragen sich und ihre Entscheidungen ständig“, so Häuser. Ob das in der Natur liegt oder anerzogen, abgeschaut ist? „Gute Frage.“ Gut wäre hier eine spezielle Förderung von Frauen im Traineramt und eine Förderung des Frauenhandballs während der Ausbildung, findet Häuser. „Ich würde mir wünschen, auch mal eine Frau in der 1. Männerbundesliga auf der Trainerbank zu sehen.“ Sie selbst könne sich gut vorstellen, noch mehr in Richtung Leistungsbereich zu gehen, vielleicht sogar die A-Lizenz zu machen. Jetzt aber muss sie erst einmal los. In die Halle. Dort kommen gleich die Minis zum Training. 80 Kinder stehen auf dem Papier. Eine ganze Menge. „Handballtraining ist das an sich natürlich noch nicht. Aber es sind Kinder, die Sport machen. Und das ist schon mal ein erster, guter Schritt.“ Lissy Häuser ist mit Leidenschaft Trainerin bei den SF Schwaikheim. Kann ich nur bestätigen . Guek


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